Jeder Bürger hat das Recht diskriminiert und mit faulen Ausreden abgespeist zu werden.
alles_deutsch_oder_was/inhalt.txt - 12.06.2025
Es gibt in unserem Land eine ganze Berufsgruppe, deren Sinnen und Handeln nurdarin zu bestehen scheint, unser Leben komplizierter zu machen: die Beamten. Im
Gegensatz zu unfähigen Politikern, bei denen wir wenigstens gelegentlich noch die
Chance erhalten, sie abzuwählen, sind wir dem unendlichen Heer der Beamten
hilflos ausgesetzt. Wir haben sie nicht zu Herrschern über uns berufen, und wir
können sie nicht mehr abberufen, aber dennoch bestimmen sie unser Leben und
reglementieren es bis in die Kleinigkeiten einer Dachgaubenneigung, mit einer
Mindestgröße von Milchbrötchen, einer Quotenregelung für Leghennen und der
Anerkennung von Spendenquittungen. Und das Schlimme daran ist, daß die meisten
ihrer Verordnungen, Bescheide und Verfügungen unnütz, ärgerlich, unverständlich
und sinnlos sind. Pannen und Fehlgriffe geschehen überall in unserer Welt: im Alltag
des kleinen Mannes wie auch in der hohen Politik, in der Wissenschaft, in der
Wirtschaft und in der Verwaltung. Gerade in hierarchischen Systemen, wie es
Bürokratien und Verwaltungen sind, das haben Parkinson und Peter, aber auch Murphy
nachgewiesen, müssen sich Pannen aber deshalb häufen, weil diese Systeme sich
nach außen abschotten, immer undurchschaubarer werden und nur noch auf ihren
Selbsterhalt ausgerichtet sind. Dieses Buch will nun den Bereich der Öffentlichen
Verwaltung durchleuchten, will jenen Apparat transparent machen, der von Beamten
und lebenslangen Angestellten gebildet und geführt wird, und sich gerne Öffentlicher
Dienst nennt. Die Fehlgriffe, die die Öffentliche Verwaltung sich leistet und die jeder
Bürger schon an sich erfahren hat (und leider zeit seines Lebens weiter an sich
erfahren wird), sind Kern dieses Werks. Schonungslos werden hier die Pannen
offenbart, die den Öffentlichen Dienst zu einem Grundübel unserer Gesellschaft
machen. Dabei werden die unverständlichen Erlasse und der für Außenstehende
absolut uneinsehbare Dienstweg ebenso behandelt wie der nicht erkennbare
Arbeitseifer der Beamten und die kaum merkliche Intelligenz ihrer Vorgesetzten. Im
zweiten Teil widmet sich dieses Standardwerk exemplarisch einzelnen Zweigen der
Öffentlichen Verwaltung: Post, Bahn, Finanzamt, Polizei - und natürlich der Schule,
denn hier begegnet der junge Staatsbürger bereits ab seinem sechsten Lebensjahr
einem undurchschaubaren und sinnentstellten Verwaltungsapparat und wird so recht
auf das Leben vorbereitet.